Offene Bürgerschule als schulübergreifende, lokale Bildungskonzeption
Die Umsetzung der Konzeption der Offenen Bürgerschule an der Glemstalschule stößt ein vernetzendes, ganzheitlicheres und offeneres
Lernen in Schwieberdingen an.
Diese Entwicklung setzt eine weitere Dimension der OBS-Konzeption frei: So soll eine OBS eine mehrere lokale Schulen / Schularten
verbindende, kommunale Bildungs- konzeption sein. Die OBS werden zwar einzeln geführt, kooperieren aber intensiv.
Umgesetzt wird dies
u.a. durch gemeinsame Aktionen (z.B. ein gemeinsames Adventscafe für alle Jugendbegleitern in der Adventszeit) oder durch die gemeinsame
Suche nach weiteren externen Bildungspartnern in der Presse (z.B. Anzeige im Gemeindeblatt).
Zuwachs an Teilnahme und Angeboten durch Eltern und Bürgert
Um das AG-Angebot der Schule und damit auch die Kooperation mit externen Lernpartnern auszubauen, wurde weiter nach Eltern und
Bürgern gesucht, die sich durch Angebote ins Schulleben einbringen. Zurzeit sind schon immer mehr Lese-, Spiele- und Lernpaten im
Einsatz.
Darüber hinaus werden die regelmäßigen SoLe- (selbstorganisiertes Lernen) Stunden neben der Klassenlehrerin nun auch von
Jugendbegleitern unterstützt - Schüler können so mehr individuell betreut werden.
Das Jugendbegleiter-Progamm des Landes
BW realisiert seit 2006, dass Jugendbegleiter (Bürger, interessierte Jugendliche) wöchentlich Bildungs- und Betreuungsangebote
an Schulen durchführen. Es bereichert damit das Konzept der Offenen Bürgerschule in Schwieberdingen.
Auch in anderer Form bringen sich die Jugendbegleiter ins Schulleben ein. So werden sie gezielt als Experten für bestimmte
Unterrichtsinhalte herangezogen und vitalisieren dadurch den Lernprozess der Schüler:
Innerhalb einer Australien-Einheit wurde die Lebensweise der Ureinwohner konkret erfahrbar, indem eine
Jugendbegleiterin auf ihrem mitgebrachten Didgeridoo spielte.
Das Thema "Integration und Heimat" wurde für die Klassen 8+9 lebendig erfahrbar, indem sie die Lebensgeschichte eines Bürgers
hautnah an der Schule kennenlernten und hierbei ganz nebenbei selbstgemachte Erfahrungen von Problemen der Integration als Deutscher
in Frankreich nachspüren konnten.
Darüber hinaus werden Bürger auch in Projekttage integriert. So führte beispielsweise ein weiterer Bürger einen Projekttag zum Thema
"Vogelnester" durch. Nach einer Ein- führung zum Thema Nesterbau gingen die Kinder als Naturdetektive selbst auf die Suche nach Nestern.
Ebenso wurde im Oktober von der Jugendfeuerwehr ein Projekttag für die 4. Klassen arrangiert. Themengrundlage war das richtige
Verhalten im Brandfall. Themen- schwerpunkte wurden hierbei in Stationen durchlaufen.
Hermann-Butzer-Schule: Altersgemischte Projektwochen (in Anlehnung an den Umgang mit Heterogenität als Eckpunkt OBS-Konzeption)
Das Schuljahr 13/14 startete mit einem altersgemischten Projekt in den Klassen 3 und 4. Die Schüler bearbeiteten durchmischt in Gruppen
die Themen Planeten, Freundschaft und Regeln. Anschließend wurde ein Ausflug realisiert, auf dem die Schüler in kleinen Gruppen
diverse Teamspiele und Vertrauensübungen durchführten. Diese zielten auf Teamarbeit und Verständigungsprozesse und stießen zentrale
Lernprozesse an. Heterogenität wird somit bewusst
bejaht und als Entwicklungschance aufgefasst.
Glemstalschule:
Auch hier mehr Einbindung von Eltern und Bürgern ins Schulleben
Nachdem die Glemstalschule seit dem Schuljahresbeginn im Herbst 2013 nun auch im Netzwerk der Offenen Bürgerschulen dabei ist,
kam es durch Aktivitäten des Bürgerbeirates rasch zu einem Zuwachs an Jugendbegleitern.
Erleichternd wirkt hier auch die intensive
Zusammenarbeit der Schulen, u.a. in Form eines gemeinsamen Bürgerbeirates. Dies verfolgt eine grundlegende Zielperspektive Offener
Bürgerschulen, das Arbeiten in Netzwerken und Kooperationen.
So wurden in der Glemstalschule Jugendbegleiter zum Ausbau des Mittags-
und Nachmittagsangebotes in das Schulleben integriert. An Mittwochnachmittagen gibt es eine Reihe von AG's, die auch von Bürgern
geleitet werden (Aquarell-AG, Koch-AG, Garten und Landschaftsbau-AG). Ebenso unterstützen die Bürger auch die Mittagsbetreuung der
Schule (durch Büchereibesuche, Sport und Spiel im Freien).
Glemstalschule: Individuell angepasste Lernprozesse (in Bezug auf die Orientierung an individuellen Lernprozessen als Eckpunkt
der OBS-Konzeption)
Im Zuge der Veränderung hin zur Gemeinschaftsschule steht die Individualisierung im Mittelpunkt. Diese wird u.a. durch individuelle
Lernzeiten, die als Lernband bezeichnet werden, angestrebt.
Die Orientierung des Lernens am Individuellen der Kinder und Jugendlichen
ist ein wichtiger Eckpunkt der Offenen Bürgerschul-Konzeption. Nur so werden die Potenziale, Interessen und unterschiedlichen
Lernvoraussetzungen der Schüler angemessen berücksichtigt.
Umgesetzt wird dies in der Glemstalschule darüber hinaus durch die immer
wieder- kehrende Arbeit in Projekten. Durch Lerntagebücher werden Planung, Arbeitsfortschritte und Überprüfungsergebnisse festgehalten
und der individuelle Lernprozess der Schüler von diesen selbst reflektiert.